Der Dienst der Zentralbibliothek soll die Befragung unseres Bücherbestandes erleichtern. (Flavio Roberto Carraro 1994)
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Das Kapuzinerkloster Braunau und seine Bibliothek

Geschichte:

Nachdem die Kapuziner bereits 1620 in der Stadtpfarrkirche St. Stefan in Braunau gepredigt hatten, wurde das Kloster 1621 von Magdalena von Haunsberg gegründet. Die Grundsteinlegung erfolgte im selben Jahr durch Propst Vetterle vom Augustinerchorherrenstift Ranshofen. Am 16. Juni 1624 wurde die Kirche durch Johann Brenner, Weihbischof von Passau geweiht. Mit der Teilung der Tiroler Kapuzinerprovinz und der damit verbundenen Entstehung der Bayerischen Kapuzinerprovinz kam das Kloster Braunau 1668 zur Bayerischen Provinz. Mit dem Frieden von Teschen 1779 kam das Kloster an die Tiroler Provinz zurück. 1784 erfolgte die Aufhebung durch Josef II. Die Klosterkirche (später Stadttheater) und das Kloster (später Fleischbank) wurden Eigentum der Stadt Braunau.

Hundert Jahre später kamen die Kapuziner zurück. Das neue Kloster wurde aus Spenden erbaut. Am 27. August 1893 erfolgte die Grundsteinlegung, am 17. September 1894 die Weihe der Kirche zu Ehren des Hl. Herzens Jesu durch Franz Maria Doppelbauer, Bischof von Linz. 1940 war das Kloster teilweise, am 17. August 1942 ganz aufgehoben. 1945 wurde es teilweise, 1954 zur Gänze zurückgestellt. Die Kirche wurde 1968 neu restauriert, wobei die von der Stadtgemeinde überlassenen Figuren des alten Braunauer Kalvarienberges Aufstellung fanden. Altarweihe war am 1. Dezember 1968. Bis zum 2. Mai 1976 war die Kapuzinerkirche auch Expositurkirche für die vom Bischof von Linz mit Rechtskraft vom 1. Jänner 1971 errichtete und unserer Provinz anvertraute „Kooperator-Expositur Braunau-Neustadt, St. Franziskus“. Das Pfarrzentrum St. Franziskus in Braunau-Neustadt wurde am 2. Mai 1976 von Weihbischof Dr. Wagner eingeweiht. Am 17. September 1978 wurde das Kloster an die Franziskaner der Kattowitzer Provinz als Prekarium übergeben. Mit Wirkung vom 30. September 1979 wurde die Pfarre gekündigt und die Kapuziner abberufen.  

Im Rahmen Aufhebung des Kapuzinerklosters durch Joseph II. kamen Bestände der Kapuzinerbibliothek an die Bibliothek des Linzer Priesterseminars. Der verbliebene und neuerworbene Bestand befindet sich nach wie vor im Kapuzinerkloster Braunau und wird von den polnischen Franziskanern betreut. 2001 wurde ein kleiner Teil des Altbestandes in die Provinzbibliothek nach Innsbruck gebracht.

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