Der Dienst der Zentralbibliothek soll die Befragung unseres Bücherbestandes erleichtern. (Flavio Roberto Carraro 1994)
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Das Kapuzinerkloster Klagenfurt und seine Bibliothek

Kapuzinerkloster KlagenfurtGeschichte:

1644 kamen die Kapuziner nach Klagenfurt. Die Grundsteinlegung  erfolgte durch Abt Paul von dem Benediktinerstift St. Paul im Lavanttal am 14. Juni 1646. Am 3. Oktober 1649 weihte Franz Graf von Lodron, Fürstbischof von Gurk, die Kirche zu Ehren der Unbefleckten Empfängnis. 1723 wurde der größte Teil der Stadt und auch der Großteil des Kapuzinerklosters ein Raub der Flammen. Durch Spenden konnte das Kloster 1725 wieder errichtet werden und war bis 1938 fast ständig Klerikatskloster. Das Kloster wurde im Zweiten Weltkrieg nicht beschlagnahmt. Aufgrund Baufälligkeit erbaute die Wiener Kapuzinerprovinz von 1968 - 1970 auf der anderen Seite der Kirche ein neues Kloster, das am 16. Februar 1971 von Bischof Josef Köstner gesegnet wurde. 1980 wurde das alte Kloster abgebrochen.

1687 wurde im Kapuzinerkloster einer eigener Bibliotheksraum geschaffen. Ursprünglich diente dieser Raum als Oratorium. Die Bibliothek blieb vom Brand 1723 verschont. Zu einer großen Vermehrung des Bücherbestandes führte die Übernahme der Bücher aus den aufgehobenen Kapuzinerklöstern Tamsweg (1781) und Villach (1787). Weitere Bestände stammen aus den in der josephinischen Ära aufgelassenen Klöstern St. Georgen (Benediktinerinnenstift), Griffen (Prämonstratenserstift) und Ossiach (Benediktinerstift) und dem in der theresianischen Zeit aufgehobenen Jesuitenkolleg Klagenfurt. Viele Werke tragen das Exlibris des Mediziners Franz X. Colorosij und von Georg Sigfried a Talheimb. Nach dem Neubau des Klosters wurde die Bibliothek 1975 in einem Kellerraum des Klosters untergebracht. Hinzu kamen 1974 und 1979 65 Bände aus dem Kapuzinerkloster Irdning, von denen mehr als die Hälfte den Besitzvermerk "Collegium Hospitalense  [Spital am Pyhrn] domo dedit Capucinis Irdningae" tragen. Weitere Bestände stammen aus dem aufgelassenen Kapuzinerkloster Murau und aus dem Kapuzinerkloster Knittelfeld, dessen Bibliothek im Zweiten Weltkrieg verwüstet worden war. Die Knittelfelder und Irdninger Bestände sind geschlossen aufgestellt, jene aus Villach wurden in den Bestand integriert. Die Wahl des Ortes für die Bibliothek (Kellerraum zwischen Waschküche und Heizraum) und mangelnde Frischluftzufuhr führte in den letzten Jahren zu einem starken Schimmelbefall der Bücher. 2008/2009 wurden die Inkunabeln und die Drucke des 16. Jahrhunderts vom Schimmel befreit und zur Erschließung und Verwahrung in die Provinzbibliothek nach Innsbruck gebracht. 2011 wurde ein neuer Bibliotheksraum im erhalten gebliebenen Raum des alten Klosters geschaffen, zwei Drittel des Altbestandes vom Schimmel gereinigt und unter Beibehaltung des alten Standorts in diesen Raum übersiedelt. Bilder zur neuen Bibliotheken sind hier zu finden. Für die genaue Bestandsbeschreibung siehe Fabian-Handbuch.

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