Der Dienst der Zentralbibliothek soll die Befragung unseres Bücherbestandes erleichtern. (Flavio Roberto Carraro 1994)
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Das Kapuzinerkloster Ried im Innkreis und seine Bibliothek

Kapuzinerkloster Ried im InnkreisGeschichte:

Nach der Kreuzaufrichtung am 3. September 1643 fand am 22. Mai 1644 die Grundsteinlegung durch Abt Benedikt vom Stifte Vornbach am Inn statt. Johann Ulrich Grapler, Weihbischof von Passau, weihte am 16. April 1651 die Kirche zu Ehren der der hl. Schutzengel. Mit der Teilung der Tiroler Kapuzinerprovinz und der damit verbundenen Entstehung der Bayerischen Kapuzinerprovinz kam das Kloster Ried 1668 zur Bayerischen Provinz. Mit dem Frieden von Teschen 1779 kam das Kloster an die Tiroler Provinz zurück. 1785 wurde das Kloster durch Josef II aufgehoben und die Kapuzinerkirche zur „Vormarktpfarre Kleinried“ erklärt, die 1813 von der Mutterpfarre Ried einverleibt wurde. 1810 kam das Innviertel und damit Ried im Innkreis an Bayern, 1813 wurde die Kapuzinerkirche Filiale der Stadtpfarre Ried. Nach dem Münchner Vertrag wird Ried 1816 endgültig österreichisch. 1861 wurde ein Kapuzinerhospiz am alten Platz des Klosters erbaut.  Am 29. August 1862 kamen die Kapuziner zurück. 1865 wurde das Hospiz zum Kloster erhoben und über die Jahre das Kloster in seiner ursprünglichen Größe zurückerworben. Das Kloster war zwischen 1940 und 1942 teilweise aufgehoben und wurde 1945 zurückgestellt. Am 17. September 1957 von der Nordtiroler Provinz das Seminar St. Franziskus errichtet. Die Kapuziner betreuten seit 1956 die von der Stadtpfarre errichtet Kirche zur Heiligsten Dreifaltigkeit, die seit dem 1. Jänner 1966 zur selbständigen Pfarrei Riedberg erhoben und der Provinz anvertraut wurde. 1972/73 wurde die Kirche renoviert und neu gestaltet. 1983 wurde das Seminar St. Franziskus aufgehoben.  Seit 1. September 1986 wird die Pfarre Riedberg von den Oblaten des hl. Franz von Sales versehen. Im Juni 2010 werden die Kapuziner Ried verlassen und das Kapuzinerkloster wird aufgehoben.

Wahrscheinlich waren bereits mit dem Beginn der pastoralen Tätigkeit der Kapuziner auch die ersten Bücher für den liturgischen und seelsorglichen Gebrauch angeschafft worden. Mit der Aufhebung des Klosters durch Joseph II. dürften auch zahlreiche Bücher verloren gegangen sein. Nach der Rückkehr der Kapuziner nach Ried wurde die Bibliothek aus (z. T. Dubletten-) Beständen anderer Klöster der Provinz bestückt und war an der Seelsorgetätigkeit der Gemeinschaft ausgerichtet. Während der Aufhebung im Zweiten Weltkrieg wurden die Bücher größtenteils bei Privatpersonen untergebracht. Ein Teil, der in einem Abstellraum des Konventes gelagert worden war, verschwand. 1946 wurden die Bücher rückgeführt und deren Neuaufstellung sowie Katalogisierung, die bis 1960 weitergeführt wurde, durchgeführt. Die Altbestandsbibliothek wird heute kaum noch benutzt. Zwei Zellen mit Nachschlagewerken und zeitgenössischer theologischer Literatur  dienen als Handbibliothek. Mit Weggang der Kapuziner aus Ried werden einige wenige Bücher, die franziskanischen/kapuzinischen Inhalt haben, in die Provinzbibliothek nach Innsbruck gebracht. Der restliche Altbestand wird als Dauerleihgabe an die KTU Linz gehen. Für eine nähere Bestandsbeschreibung siehe Fabian-Handbuch.

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