Der Dienst der Zentralbibliothek soll die Befragung unseres Bücherbestandes erleichtern. (Flavio Roberto Carraro 1994)
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Das Kapuzinerkloster Scheibbs und seine Bibliothek

Kapuzinerkirche ScheibbsGeschichte:

Insbesondere Albert Graf von Zinzendorf und Pottendorf und die Prälaten von Gaming machten sich um die Errichtung des Kapuzinerklosters Scheibbs verdient. Am 19. Dezember 1677 kamen die ersten Kapuziner nach Scheibbs. Am 22. April 1681 erfolgte durch Provinzial P. Kletus von München die Grundsteinlegung.  Am 8. September 1684 weihte Bischof Jodok Höpfner, Suffraganbischof von Passau, die Kirche zu Ehren der hl. Barbara. 1911 erfolgte durch Aufstockung die Vergrößerung des Klosters, das über wenige Jahre Hauslehranstalt war. 1940 musste das Kloster geräumt werden. 1945 wurde das Kloster zurückgestellt. 1946 bis 1949 befand sich das Noviziat und von 1947 - 1958 das Hausstudium der Wiener Provinz dort. 1968 wurde das Klostergebäude und der größte Teil des Gartens der Stadtgemeinde Scheibbs verpachtet.  Für die Kapuziner wurde statt dessen ein kleines einstöckiges Haus als Kloster erbaut. Am 15. August 1971 übernahmen die Kapuziner die seelsorgliche Betreuung der Pfarrkirche und übersiedelten 1973 in den Pfarrhof. Von 1975 bis 1977 wurde die Klosterkirche innen restauriert. 1995 wurde das Kloster Scheibbs aufgehoben. Heute befindet sich im Kloster die Gesundheits- und Krankenpflegeschule und das Beratungszentrum der Caritas. Die Kirche ist Filialkirche der Stadtpfarre.

Mit dem Bau des Klosters wurde für die Bücher aus Gründen der Feuersicherung ein eigener gewölbter Raum über der Sakristei eingerichtet. Über den Gründungsbestand gibt es keine Aufzeichungen. Eine Vermehrung des Buchbestandes brachte die Inkorporierung von Beständen aus Klosterbibliotheken, die in josephinischer Zeit aufgehobenen wurden: Teile der Bibliothek des Kapuzinerklosters Krems (1614 - 1793) und der Kartause Gaming (1330 - 1782).  Der andere Teil der Bücher der Kartause Gaming Teil gelangte durch Versteigerung in Privatbesitz, ein anderer an die Universitätsbibliothek Wien, einzelne Werke an die kaiserliche Hofbibliothek. Schenkungen von Privatpersonen, etwa von Udalricus Straub, führten zu weiteren Zuwächsen in der Bibliothek. Mit Einrichtung der theologischen Hauslehranstalt 1936 erhielt die Bibliothek des Kapuzinerklosters den Charakter einer Studienbibliothek. Mit Weggang der Kapuziner von Scheibbs wurden wertvolle Bücher in die Kapuzinerbibliothek Gmunden gebracht. Ein Teil der Bestände, darunter auch einige Inkunabeln verblieben in Scheibbs. 2009 wurde dieser wertvolle Altbestand und weitere, für die Provinzbibliothek interessante Werke nach Innsbruck gebracht. Der verbliebene Rest ging in Form einer Schenkung an die Niederösterreichische Landesbibliothek.  Für eine genauere Bestandsbeschreibung siehe Fabian-Handbuch.

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